Max und Martina Freuen sich auf einem Steg mit grandiosem Blick über den Amazonas

365 Tage Weltreise – Was sich bei uns verändert hat!

Tatsächlich ist heute der Tag gekommen, mit dem wir nun genau 365 Tage auf Weltreise sind. Am 10.10.2018 haben wir unsere Koffer gepackt und sind in die große weite Welt gezogen. Die Zeit ist so schnell vergangen das es sich fast schon unwirklich anfühlt, wenn man so darüber nachdenkt. 

Eine Weltreise ist nicht immer Luxus, eine Weltreise ist nicht immer Spaß, eine Weltreise ist mit viel Arbeit, Planung und auch Strapazen verbunden, die nur Jemand kennt, der selbst so eine Reise gemacht hat. Schon Alleine wenn man Tag für Tag auf einer Höhe von über 4000 Metern versucht durch den Tag zu kommen, Mitten in der Nacht aufwacht weil ein Erdbeben einen aus dem Schlaf reißt oder man in tropischen Gebieten von Mücken und anderen Getier die ganze Nacht genervt wird, sind für viele Menschen Horror-Vorstellungen auf die man sich als Weltreisende aber einlassen muss um nicht verrückt zu werden!

Ein weiteres Hindernis ist die Zeitplanung, die bei uns zusätzlich obendrein kommt. Wir arbeiten für unsere eigne Firma in Deutschland und haben so immer die Hürde gutes Internet haben zu müssen bzw. die Zeitverschiebung einzuplanen. Es klingt einfach, aber wenn der Kunde dann doch ein Meeting um 8 Uhr morgens in Deutschland haben möchte, muss man als Dienstleister auch einmal bereit sein um 2 Uhr nachts an solch einem Meeting teilenehmen zu können.

All diese Herausforderungen schrecken viele Menschen ab wir freuen uns aber und sehen es auch als Herausforderung genau an solchen Dingen zu wachsen.

Was hat sich nach einem Jahr Weltreise bei uns verändert?

Veränderung #1: Blick auf die Dinge und die Welt

Sobald man einiges gesehen und erlebt hat, verändert sich oft die Anschauung auf bestimmte Dinge. Wir haben Dinge gesehen, die in den Medien zwar oft erscheinen, aber in keinster Weise nur das Gefühl vermitteln, wie sich die Situation wirklich anfühlt. Egal ob es die Braunalgenplage in der Karibik, das Affensterben in Peru oder auch die Amazonas Brände die ganz Sao Paulo in eine dicke Rauchwolke gehüllt hat, Bilder und Nachrichten zeigen immer nur einen Bruchteil der Situation, Menschen, die davon direkt betroffen sind erleben diese Situationen nochmal deutlich intensiver. 

Wir haben die Klimaveränderung am eignen Leib gespürt, einige Regionen haben seit langer Zeit kein Wasser mehr, einige Regionen brennen, einige Regionen sind von Algen und anderen Parasiten befallen und andere Regionen dementieren diese Vorfälle und behaupten noch immer das es keine Klimaerwärmung gibt. Nachdem wir all das gesehen haben müssen wir euch aber leider enttäuschen, unser Planet verändert sich und diese Veränderung wird für die meisten keine positive Dinge mit sich bringen. 

Veränderung #2: Wir sind spontaner geworden!

Am Anfang unserer Reise mussten wir alles planen, es war fast schon ein Drang zu wissen was als nächstes kommt. Mittlerweile sehen wir vielen Dingen in der Zukunft gelassener entgegen. Wir planen nur noch das Nötigste und lassen uns sonst treiben.

Veränderung #3: Improvisationstalente

Was nicht passt wird passend gemacht! Klingt jetzt vielleicht wie ein Spruch, den wir aus einer Werbung geklaut haben, aber nein so hat sich unser Improvisationstalent wirklich verbessert. Ihr glaubt gar nicht wie nervig eine tropfende Dusche sein kann oder eine Klospülung, die nicht funktioniert, am schlimmsten sind aber Betten, die bei jeder Bewegung einen seltsamen Ton von sich geben! Hier wird man zum wahren Improvisationstalent, Sekundenkleber, Panzertape und Leathermen sind nun mittlerweile ein fester Bestandteil unseres Gepäcks. So wird aus einem alten Rasierer schon mal eine Halterung für einen Duschkopf oder aus einem Stück Faden eine Vorrichtung, die dafür sorgt, das die Dusche nicht mehr tropft.

Veränderung #4: Wir sind mutiger geworden!

Wir hatten einen Plan aber ob dieser klappt wissen wir erst wenn wir den Plan ausgeführt haben. Ja man wird mutiger – lebt vielleicht auch etwas spontaner und somit sorgenfreier. Auch wenn einmal verschiedene auswärtige Ämter vor einem Land warnen haben wir es gewagt dieses Land zu besuchen und wurden meist nicht enttäuscht. Wir haben gelernt uns einfach auch einmal etwas zu trauen wovon andere Menschen abraten, einfach einen Schritt weiter gehen, einfach mal das tun worauf man Lust hat und trotzdem nicht dumm zu handeln. Egal ob wir auf unsere 5 tägige Tour durch den Amazonas oder die Hochebene von Bolivien zurückblicken oder auch einfach nur auf die Schaukel über den Amazonas ohne Sicherung oder vielleicht auch den Tauschein – es war geil!

Veränderung #5: Wir sind noch digitaler geworden!

Ja ihr habt richtig gehört, wir sind noch digitaler geworden! Besonders Max war schon immer der Digitalisierung in Deutschland um einige Meilen voraus. Alexa, iPad, Sprachassistenten, neusten Bezahlmethoden und natürlich Connected Home waren immer auf den aktuellsten Stand, man muss ja wissen wie sauber die Luft gerade im Schlafzimmer ist. Aber seit wir auf der Welt unterwegs sind, sind wir noch ein gutes Stück digitaler geworden. Uber, Grab, Alipay und Co. Sind nur einige Stichworte, die überall auf der Welt super funktionieren und einen festen Platz im Alltag von vielen millionen Menschen gefunden haben, nur in Deutschland wird man auch noch heute seltsam angeguckt, wenn man beim Bäcker mit EC Karte bezahlen möchte.

Veränderung #6: Gepäck – Was brauche ich für eine Weltreise?

Mittlerweile sind wir von einem Backpack auf einem Koffer mit großen Rollen umgestiegen. Warum kein Backpack mehr für unsere Weltreise? Wenn man bei 35 Grad mit einem Backpack der fast der ca. 15 – 17 Kilogramm wiegt eine längere Strecke zurücklegen muss werdet ihr diese Frage nicht mehr stellen, außer natürlich man steht auf solche unmenschlichen Strapazen. Zudem haben wir zu unserem Koffer mit Rollen auch noch unseren Daypack der sich natürlich dann für kleine Wanderungen und andere Abendteuer super eignet. Aber nicht nur die Gepäckstücke selbst haben sich verändert. Wie bereits oben erwähnt ist zum Beispiel nun immer Panzertape und Sekundenkleber ein fester Bestandteil unseres Gepäcks. Da die Schlafqualität durch den ständigen Ort bzw. Bettenwechsel natürlich auch leidet haben wir uns ein kleines Reisekissen gegönnt, somit haben wir immer etwas Luxus dabei. Auch achten wir mittlerweile darauf das wir viele Dinge wie Seife, Rasierschaum gemeinsam benutzen und somit hier nochmal bei der Kosmetik ordentlich Gewicht sparen! Umso leichter euer Gepäck, desto einfacher ist das Reisen damit!

Veränderung #7: Dinge auf die wir bei einer Unterkunft Wert legen!

Wir können uns noch sehr gut daran erinnern als wir die ersten Unterkünfte in Kuba und Mexiko herausgesucht hatten. Mit Pool, mit Aussicht und natürlich Frühstück sollte es sein. Hier haben sich unsere Ansprüche deutlich verändert. Eine warme Dusche, eine dichte Toilette, eine leise Klimaanlage (wenn es sehr heiß ist), ein Zimmer mit Fenster (verschließbar) und eine gute Internetverbindung machen uns mittlerweile schon sehr glücklich und hier ist die Internetverbindung auch eher dem geschuldet da wir diese aus beruflichen Gründen benötigen.

Veränderung #8: Verständnis und andere Perspektiven

Der Amazonas wird abgeholzt und die Politik sieht in aller Ruhe zu, aber hat Jemand schon einmal hinterfragt warum das alles passiert? Wir in Europa haben unseren Urwald schon vor zig Jahrzehnten zu großen Teilen abgeholzt, ein Teil unseres Wohlstandes ist wohl auch so entstanden. Warum kritisieren wir nun andere Völker und Menschen, für etwas was wir schon vor vielen Jahren gemacht haben? Kritik alleine wird keine Probleme lösen und keinen Regenwald retten. Wir Menschen müssen verstehen das wir die Lunge der Erde nur retten können, wenn wir zusammen an einen Strang ziehen und ärmeren Menschen die derzeit von der Abholzung, Wilderei und Raubbau leben durch finanzielle Mittel zu unterstützen.  Das ist nur ein Beispiel von vielen wie sich die Ansicht durch eine Weltreise verändern kann. Man bekommt Verständnis für viele Dinge, hinterfragt und sieht Menschen und Dinge auch einmal aus anderen Perspektiven.

Veränderung #9: Man wird kommunikativer!

Ok zugegeben waren wir auch schon vor unserer Weltreise recht kommunikativ. Kontakt zu unbekannten Menschen aufbauen ist uns nie besonders schwergefallen, aber durch das Reisen fällt das einem noch viel leichter. Man ist sogar darauf angewiesen mit fremden Menschen zu sprechen um nicht als Solo-Couple durch die Welt zu reisen. 

Veränderung #10: Struktur im Alltag

Da wir ja als Digital Nomaden die Welt bereisen und nicht nur lustige E-Books und T-Shirts verkaufen, die keinem etwas bringen, sondern wirklich noch arbeiten, braucht unser Reise-Alltag natürlich Struktur. Das bedeutet das wir auch unseren Tag nach deutschen Bürozeiten planen müssen, um hier unsere Kunden zufriedenstellen zu können. Je nach Zeitverschiebung ist das eine wirkliche Herausforderung. Zu diesem sehr wichtigen Part müssen wir natürlich auch noch unseren Alltag gestalten, Bloggen, Reisen, Orte genießen und auf Nahrungssuche gehen – all das unter einen Hut zu bekommen gleicht einer logistischen Meisterleistung, die wir mittlerweile jeden Tag aufs Neue erfolgreich bestreiten.

Diese Veränderungen bringen uns aber nicht nur auf unseren Weltreise-Alltag ein gutes Stück weiter, sondern machen uns das Leben überall deutlich einfacher und erfolgreicher. Wir glauben das sind genau die Softskills die sich ein Arbeitgeber von seinem Arbeitnehmer wünscht, um gute Ergebnisse in der Arbeitswelt zu bringen. Für uns ist unsere Weltreise die beste Weiterbildung, die wir je hatten. Auf die nächsten 365 Tage!

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